Sonntag, 19. September 2010

Mundraub: Die Karte im Netz

Ich erinnere mich noch gut, wie ich als kleiner Junge zusammen mit einer Rasselbande anderer Kinder auf einer Landpartie, Unmengen reifer Pflaumen von den Straßenbäumen gepflückt habe. Wir kletterten auf den Bäumen herum und hatten soviel Spaß dabei, uns die Früchte quasi in den Mund wachsen zu lassen. Haltlos wie wir waren, musste der Tag natürlich mit Bauchschmerzen enden.

Die Internetseite http://mundraub.org bietet "freies Obst für freie Bürger" und macht jetzt damit den legalisierten Mundraub total einfach. Auf der detaillierten Deuschlandkarte findet der potenzielle Räuber: Obst- und Nußbäume, Beeren und Kräuter, die in freien Natur, sozusagen herrenlos im öffentlichen Raum wachsen.

Die absolute Fundgrube für alle, die kein eigenes Grundstück haben oder die Groschen zusammenhalten müssen. Auf zum Ernten, Naschen und Backen.  Das passende Rezept dazu gibt es hier.

6 Kommentare:

  1. Das Projekt "Mundraub.org" ist gut, wird aber mittlweile in vielen Foren von Bürgern mit Angst vor Überfremdung wieder kaputt geredet.
    Da wird sich dann über marodierende Türken-Banden echauffiert, die das Obst aufsammeln und dabei (angeblich) den Bereich um die Bäume wie nach einem Erdbeben hinterlassen.
    Zum Kot.....

    Ich finde es gut, dass Du hier nochmal darauf aufmerksam machst, die Beachtung ist verdient!

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  2. @AT: Ich stimme dir zu, dass Projekt ist auf jeden Fall Wert, unter Foodies bekannter zu werden. Obstbäume am Straßenrand, gerade im ländlichen Bereich, sind doch Teil unserer Kulturlandschaft, die Gefahr läuft, langsam zu verschwinden. Wenn dann der Ernte auch noch Engagement für den Erhalt folgt, dann hat das Projekt viel erreicht. Eine Diskussion zum diesem Thema anzustoßen, kann prinzipiell nicht falsch sein.

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  3. Ich finde die Idee auch nicht schlecht. Es gibt allerdings Obstbäume, die man von Gemeinden pachten kann, sie pflegt und dann erntet. Bekannte von uns haben sowas, einen Apfelbaum zum Mosten. Diese Bäume sind auch nicht gekennzeichnet. Die ärgern sich dann schon, wenn vom gehegten Obst fast nix mehr da ist, weil jeder nur mal zweidrei Äpfel mitnimmt. Als Pächter von so einem Baum hätte ich die Website schon im Auge.
    Aber Du hast schon Recht, es wäre schade, wenn solche "wilden" Obstbäume verschwinden würden.

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  4. Meistens weiß man in der näheren Umgebung schon, was man haben kann und was nicht. Früher waren die Mensch noch viel mehr darauf angewiesen, aus herrenlosem Wald und Feld zu ernten, was zu erten war, auch Wildkräuter und so. Ich finde das ist eine Super-Idee auch mit dem Risiko, des Mißbrauchs, was es leider immer geben wird.

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  5. @TFK: Danke für deinen Kommentar. Ich denke auch, dass so das Thema wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Bewusstsein schaffen, durch Aufmerksamkeit ist hier durchaus legitim.

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  6. Die Grundidee von Mundraub gefällt mir.
    Hat hier jemand schon konkret von Mißbrauch von Obstbäumen gehört? Ich kann das fast gar nicht glauben, dass Äpfelschieberbanden heimlich ganze Allen abernten und dann in der dunklen NAcht verschwinden...

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