Sonntag, 31. Oktober 2010

Dessert: Dreierlei von der Birne


Birnen, als Obst der Saison, hatten am Herrenabend ihren großen Auftritt zum Dessert. Wenn ich für eine größere Runde koche, dann ist der Nachtisch sicherlich mein persönlicher Lieblingsgang - es macht mir einfach viel Freude etwas Süßes und Raffiniertes zu zubereiten. Besonders schön finde ich die Kombination von fruchtig, knusprig und cremig-zart. So wurden einige Birnen in Gewürztraminer mit Safran und Vanille gegart - eine Variation, die ich inwischen viel spannender finde, als das klassische Rezept mit Rotwein. Dazu kamen warme Birnentartlettes aus mürbem Teig, gefüllt mit feiner Vanillecreme und belegt mit karamellisieren Birnenspalten. Das Dessert wurde perfekt mit einer Portion hausgemachten Birnenrahmeis, dass ich mit einem Schuß Birnengeist verfeinerte.

Sicherlich sind die Birnen, Tartlettes oder auch die Eiscreme für sich genommen ein tolles Dessert, aber in Kombination sind sie einfach unschlagbar. Keine Angst vor dem Aufwand, denn eigentlich kann alles gut vorbereitet werden, nur die Tartlettes habe ich 1-2 Stunden vor dem Eintreffen der ersten Gäste gefüllt.




  • Safranbirnen
  • für 10 Stück
  •   
  • Williams Christ Birnen, 10 kleinere mit Stengel
  • Gewürztraminer, 2 Flaschen
  • Zucker, 250 g 
  • Vanille gemahlen, 1 Teelöffel oder 1 Vanillestange
  • Safran, 1 Päckchen
  1. Die Birnen schälen und dabei darauf achten, dass der Stengel nicht abfällt. Das Kerngehäuse der Früchte mit einem entsprechenden Ausstecher von der Blüte her entfernen. Dabei muss man sehr vorsichtig sein, da schnell das Äußeren der Birne beschädigen werden kann. Etwaige Reste lassen sich gut mit einem spitzen und schmalen Messer entfernen. Übung macht hier den Meister!
  2. Gewürztraminer in einem großen Topf (die Birnen sollen darin nebeneinander Platz finden) mit dem Safran, der Vanille und dem Zucker aufkochen. Die Früchte vorsichtig einlegen und bei kleinster Hitze etwas simmern lassen. Das Obst darf nicht zu weich werden, da es sonst nur noch schlecht angerichtet werden kann. Ich lasse die Früchte über Nacht im Sud auskühlen, so nehmen sie noch besser die Farbe und das Aroma des Safrans an.




  • Birnenrahmeis
  • für ca. 1 Liter 
  •     
  • Williams Christ Birnen, 3 Stück
  • Birnendirektsaft, 250 ml
  • Eigelb, von 5 Eiern
  • Zucker, 120 g
  • Milch, 400 ml
  • Sahne, 400 ml
  • Birnengeist, 1-2 Esslöffel
  1. Birnen schälen, entkernen und in grobe Stück schneiden. Birnensaft aufkochen und zusammen mit den Obst zu einem dicklichen Birnenmark einkochen.
  2. Eigelb und Zucker mit einem Schneebesen aufschlagen. Die Milch erhitzen und zu dem aufgeschlagenen Eigelb geben. Die Schüssel über einem Wasserbad bis zu einer Temperatur von maximal 84 Grad aufschlagen / zur Rose abziehen. 
  3. Die Eismasse nun mit der Sahne und dem Birnenmark mischen und für 24 Stunden im Kühlschrank reifen lassen. Danach in der Eismaschine zu einer leckeren Eiscreme gefrieren lassen - kurz vor dem Ende etwas Birnengeist dazugeben. 




  • Birnentartelettes
  • für 10 Stück
  •    
  • Teig nach Michel Roux 
  • Mehl, 250 g
  • Butter, 100 g
  • Puderzucker, 100 g
  • Eier, 2 ganze
  • Salz, eine Prise
  • Hülsenfrüchte und Pergamentpapier zum Blindbacken
  •    
  • Creme Pâtissière nach Michel Roux
  • Milch, 400 ml
  • Eigelb, 5 Stück
  • Zucker, 100 g
  • Mehl, 30 g
  • Vanilleschote, 1 ganze
  •  
  • Früchte 
  • Williams Christ Birnen, 5 Stück
  • Butter, 2-3 Esslöffel
  • würziger Honig, 1-2 Esslöffel




  1. Für den Teig: Mehl und Puderzucker in eine Schüssel sieben, die Butter in Würfeln dazugeben, sowie die beiden Eier. Das Ganze mit den Hände rasch zu einem festen Teig verkneten und zur Kugel geformt und in Folie eingewickelt mindestens 1-2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Den Teig 2-3 mm dick ausrollen und damit kleine Tartletteformen, die ggf. ausgebuttert wurden, auskleiden. Die Formen sollte man vor dem Backen für 10-15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  3. Die Formen mit kreisrund zugeschnitteten Pergamentpapier ausschlagen, mit Hülsenfürchte füllen und bei ca. 180 Grad für ca. 15 Minuten blindbacken. Die Füllung entfernen und nochmals für 5 Minuten in den Ofen stellen. Das fertige Gebäck auskühlen lassen und ggf. luftdicht verpacken, falls man es erst am Folgetag weiterverarbeiten möchte.
  4. Für die Creme: die Eigelb mit 1/3 des Zuckers mit einem Schneebesen schaumig rühren. Das Mehl dazusieben und ebenfalls gut unterarbeiten. Die Milch mit dem restlichen Zucker und dem ausgekratzten Mark, sowie der Vanilleschote zum kochen bringen. Ein Drittel der köchelnden Vanillemilch langsam in die Schlüssel mit dem aufgeschlagenen Eigelb geben. Die Mischung gut durchrühren, zurück in den Topf zu der heißen Milch geben und für 2 Minuten bei kleiner Hitze aufkochen lassen. Danach in ein anderes Gefäß umfüllen und abkühlen lassen.
  5. Die Birnen schälen, halbieren, entkernen und in Spalten schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen die Birnen darin bei geringer Hitze etwas schmoren lassen und am Ende den Honig dazugeben, um diese etwas zu karamellisieren. Das fertige Obst etwas abkühlen lassen.
  6. Tartlettes mit der Vanillecreme füllen, die Obstspalten auflegen und mit dem Saft aus der Pfanne beträufeln.

Garten-Koch-Event Oktober 2010: Birnen [31. Oktober 2010]

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Boeuf Bourguignon mit grobem Kartoffelstampf


Für mich ein absolutes Herbstgericht und am Herrenabend ein großer Erfolg: Boeuf Bourguignon - geschmortes Rindfleisch in Rotwein mit feinem Gemüse. Der Topf war so schnell leer, dass ich noch nicht mal ein gescheites Foto machen konnte. Dieses klassische Gericht aus dem Burgund habe ich nach dem Rezept von Julia Child zubereitet. Sicherlich ist einigen noch der Film Julie and Julia mit Meryl Streep in Erinnerung, in der sich eine Bloggerin 365 Tage lang durch Julia's Kochbuch Mastering of French Cooking mit mehr oder weniger Erfolg kocht. Der Film war sicherlich leichte Kost, jedoch brachte er eine außergewöhnliche Frau, die fast schon vergessen war, wieder in Erinnerung. Immerhin hat sie die gute französische Küche über den großen Teich getragen hat.

Hier mal eine kleine Kostprobe ihrer damaligen Kochsendung - zu köstlich:


Aber zurück zum Boeuf - das Schmorgericht kann man hervorrangend am Vortag vorbereitet. Dadurch entwickelt sich das Aroma besonders gut. Ich gebe das blanchierte Gemüse und die Pilze aber erst unmittelbar vor dem Servieren dazu, so bleibt alles schön knackig.

Wichtig für den Erfolg ist ein guter Schmortopf und natürliches gutes Fleisch. Ich empfehle einen Topf aus Gusseisen mit einen gut schliessenden Deckel zu verwenden und natürlich einen Besuch beim Schlachter des Vertrauens.
  • Boeuf Bourguignon 
  • nach Julia Child
  • für 8 Personen

  •  
  • mageres Rindfleisch (Schulter, Tafelspitz o.ä.), 1,8-2 kg
  • durchwaschener Speck mit Schwarte, 300 g
  • kräftiger Rotwein, 2 Flaschen
  • Bouquet Garni (1 Lorbeerblatt, 4-5 Petersilienstengel, 4 Thymianszweige)
  • Rinderfond, 1/4 Liter (optional) 
  • Zwiebeln, 2 Stück
  • Koblauch, 3 Zehen
  • Olivenöl
  • Mehl
  • Salz, Pfeffer
  •  
  • Champignons, 400 g
  • Möhren, 6 Stück
  • Petersilienwurzel, 1 Stück
  • Stangensellerie, 5 Stangen
  • Perlzwiebeln oder kleine Schalotten, 300 g
  • Sellerie, 1/2 Knolle
  1. Backofen auf 160 Grad vorheizen.
  2. Das Fleisch würfeln und mit Küchenkrepp abtrocknen. 2 Möhren, 2 Zwiebeln und den Knoblauch schälen und in größere Scheiben schneiden.
  3. Schwarte abschneiden, Speck würfeln und beides bei starker Hitze im Schmortopf ausbraten. Speck und Schwarte mit einer Schaumkelle herausheben und zur Seite stellen.
  4. Das Fleisch in mehrere Durchgängen wiederum bei sehr starker Hitze rundherum sehr braun anbraten. Das Fleisch sollte ausreichend Platz im Topf haben, damit es richtig Farbe bekommen kann.
  5. Speck, Schwarte, Zwiebeln, Knoblauch und Möhrenscheiben in den Topf mit dem Fett geben und etwas anschwitzen. Das Fleisch, Salz und Peffer kommen dazu. Alles mit etwas Mehl bestäuben und bei mittlerer Hitze kurz schmoren ggf. mit einem Kochlöffel etwas unterheben. Diesen Vorgang zwei bis dreimal wiederholen.
  6. Das Bouquet Garni und das Tomatenmark dazugeben, mit dem Rotwein ablöschen auf dem Herd kurz aufkochen. Topf mit geschlossenen Deckel für 2 1/2 bis 3 Stunden im Backofen schmoren lassen. Falls erforderlich, zwischendurch etwas Fond angiessen. Das Fleisch soll butterzart sein.
  7. Das Gemüse: Knollen-, Stangensellerie und Möhren fein würfeln und für einige Minuten im kochenden Wasser blanchieren, im Eiswasser abschrecken und dann gut abtropfen lassen.
  8. Perlzwiebeln mit etwas Öl auf kleiner Flamme bissfest garen.
  9. Die Pilze putzen, in Scheiben schneiden und in einer beschichteten Pfanne bei starker Hitze anbraten, bis diese Farbe bekommen. Dann etwas Öl dazugeben, durchschwenken und 1-2 Minuten weiter schmoren lassen.
  10. Die Sauce des Boeufs ggf. mit etwas Stärke andicken oder falls erforderlich etwas Fond bzw. Wasser für die gewünschte Konsistenz dazugeben.
  11. Das Gemüse, Perlzwiebeln und Pilze zum geschmorten Fleisch geben.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Kalbsleber mit geschmorten Quitten


Reife schöne Quitten zu erstehen ist wirklich ein großes Glück. Dieses besondere Obst hat im optimal Fall ein tollen Duft und auch gekocht ein einzigartiges Aroma. Leider werden zu oft geschmacklose oder kaum duftende Früchte angeboten, so dass Enttäuschungen zumeist vorprogrammiert sind. Ich empfehle besonders gelbe Exemplare auszuwählen und auf den intensiven Duft der Schale zu achten. Das Obst ist roh sehr hart und muss geschmort werden. Außerdem lässt sich daraus auch ein leckerer Saft herstellen oder ein Fruchtgelee für die Wintersaison. 

Ich bin ein großer Fan von herzhaften Gerichten. Besonders wenn diese mit etwas Fruchtigem erst so richtig gut werden. Leber ist hierfür ein schönes Beispiel und die besonders feine Kalbleber erst recht. Warum nicht mal den klassischen Apfel in diesem Gericht gegen eine Quitte austauschen? Gesagt - getan. Hier das Rezept dazu:

  • Kalbsleber mit geschmorten Quitten
  • nach einer Idee von Essen und Trinken
  • für 2 Personen
  •   
  • Kalbsleber, 2 Scheiben
  • Mehl
  • weißer Portwein, guter Schuß
  • Thymian
  • Butter
  • Salz, Pfeffer
  •  
  • Quitten, 1 kg oder ca. 6 Früchte
  • Wasser, 1/2 Liter
  • Zucker, 150-200 g
  • Zitronensaft, von einer 1/2 Frucht (optional) 

  
  1. Die Quitten mit einem Tuch ordentlich abreiben und dann waschen. Stiel und Blütenansatz der Früchte mit einem scharfen und spitzen Messer entfernen.
  2. Wasser mit Zucker aufkochen und 2/3 der Quitten grob zerkleinert mit Schale und Kerngehäuse auf kleiner Flamme für 45 Minuten kochen lassen. Danach das Obst und den Saft in ein Sieb geben und abtropfen lassen - ggf. etwas ausdrücken.
  3. Die restlichen Quitten zügig schälen, das Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden. Das Obst direkt in der Hälfte des zuvor gekochten Quittensafts geben und bissfest garen. Der restliche Saft kann für ein schönes Gelee verwendet werden.
  4. Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen, währenddessen die Leber in Mehl wenden und von beiden Seiten zusammen mit etwas Thymian zügig wenige Minuten braten.
  5. Die Leber entnehmen, würzen und warmstellen. Den Bratsatz in der Pfanne mit einem ordentlichen Schuß Portwein ablöschen und die so gewonnene Sauce etwas einkochen lassen.

Samstag, 23. Oktober 2010

Wachtel-Steinpilz Terrine mit Quittengelee


Auftakt beim Herrenabend war diese Wachtel-Steinpilz Terrine, die mit Quittengelee-Würfeln und einem kleinem Wildkräutersalat daher kam. Das tolle an Terrinen und Pasteten ist: man kann Sie super vorbereiten, d.h. kein Stress beim Essen und Zeit für die Gäste. Wäre doch auch zu schade, wenn man allein in der Küche bastelt und alle anderen amüsieren sich wie Bolle. Außerdem lassen sich so problemlos gleich ganze Fußballmannschaften versorgen.

  • Wachtel-Steinpilz Terrine 
  • nach Stéphane Reynaud aus Terrinen und Pasteten
  • für 8 Personen
  •  
  • Hühnerbrust, 400 g
  • Wachteln, 4 Stück
  • Steinpilze, 300 g
  • Sahne, 250 ml
  • Eier, 5 Stück
  • Knoblauch, 2 kleine Zehen
  • Schalotte, 2 Kleine
  • Petersilie, 6 Stengel
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
  • Pimenton del Vera (dulce)
  • Muskatnuss
  • Cognac
  •   
  • Quittensaft (eigene Herstellung), 400 ml
  • Gelantine, 5 Blatt


  1. Wachtelfilets auslösen und die Schenkel entbeinen. Die Filets in etwas Öl bei ordentlicher Hitze scharf von beiden Seiten anbraten und mit Cognac flambieren. 
  2. Knoblauch, Schalotten und Petersilie klein hacken. Die Pilze putzen, in Scheiben schneiden und in einer beschichteten Pfanne bei starker Hitze anbraten bis diese Farbe bekommen. Dann etwas Öl dazugeben, durchschwenken und zusammen mit Knoblauch, Schalotte und Petersilie 1-2 Minuten schmoren lassen.
  3. Die Hühnerfilets, ausgelöste Wachtelschenkel zusammen mit der Sahne, den Eiern und Gewürzen in einem Mixer pürieren. Mein Gerät ist zwar recht leistungsfähig - zeigte sich aber dankbar, die Masse in portionsweise verarbeiten zu dürfen.
  4. Ein drittel der Farce in eine Terrinenform geben, die Hälfte der Steinpilze auflegen, ebenso die Hälfte der Wachtelfilets. Das zweite Drittel der Face auffüllen und erneut mit Steinpilzen und Filets belegen. Die verbleibene Masse wird zum Abschluß darübergegeben und glatt gestrichen.
  5. Die Terrine in einem Wasserbad (bereits heißes Wasser einfüllen) im Backofen bei 180 Grad für 1 Stunde garen. Die fertige Pastete auskühlen lassen und falls gewünscht mit einem Brett beschweren (dadurch wird sie etwas kompakter).
  6. Quittensaft aufkochen und die in kaltem Wasser eingeweichte Gelantine darin auslösen. Saft in eine flache rechteckige Form füllen und im Kühlschrank erstarren lassen. Das fertige Gelee stürzen, in Würfel schneiden und zur Terrine servieren.

Freitag, 22. Oktober 2010

Herrenabend mit Damen


Diese Woche waren wir erstmalig Gastgeber des sogenannten "Herrenabend", einer Runde von Freunden - ähm - Damen und Herren (diesmal mit Konstanze, Mercedes, Oli, Kai, Jörg, Arne, Hans-Jörg und A.), die sich regelmäßig zum Kochen, Schwatzen, Wein trinken, etc. treffen. Der enge Kreis der Gründungsmitglieder umfasst eigentlich nur einige der genannten Herren, aber inzwischen dürfen auch "Dazugereiste" und "Damen" in loser Folge daran teilnehmen. So verwundert es auch nicht, dass diese Geburtstagstorte nicht ganz unschuldig daran ist, das wir bereits öfters zu diesem "Event" eingeladen wurden.

Ich hatte viel Spaß dabei mal wieder ein schönes Menü auszutüfteln und für eine große Truppe "lang und breit" zu kochen. Das gab es dann für 8-10 Personen:

Vorspeise:

Wachtel Terrine mit Steinpilzen, Quittengelee-Würfeln und kleinem Wildkräutersalat

dazu Andreas Männle, Gewürztraminer 2008, Spätlese trocken

Hauptgang:

Boeuf Bourguignon mit grob gestampftem Kartoffelmus

dazu Domaine Sainte-Anne, Côtes du Rhône Villages, 2005

Dessert:

Dreierlei von der Williams Christ Birne: Safranbirne, Birnenrahmeis und Birnen-Tartlettes

Es war ein rundum gelungener Abend - alle Teller wurden aufgegessen, die Töpfe geleert und die Flaschen ausgetrunken. Ein besseres Kompliment kann es eigentlich nicht geben.

Die Rezepte folgenden in den nächsten Tagen.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Steinpilz Capuccino


Obwohl die Temperaturen stetig fallen, ist die Auswahl auf den Märkten immer noch ansehnlich. Eines ist jedoch klar - bald schon werden nur noch wenige Händler ihre Stände aufbauen. Das Ende der Saison ist nicht mehr zu übersehen. Bereits am letzten Wochenende war das Marktvolk nur noch dick eingemummelt unterwegs, den Kopf tief zwischen den Schultern vergraben, trotzten Sie Wind und Strühregen. Bei meiner Einkaufstour am Goldbekufer hatte ich dann trotzdem noch das Glück einige schöne Steinpilze zu ergattern. Daraus gezaubert wurde kurzer Hand ein Steinpilzsüppchen, dass ich mit etwas aufgeschäumter Thymian-Milch in einen Capucchino verwandelte.

  • Steinpilz Capucchino
  • für 4 Tassen
  •       
  • frische Steinpilze, 400 g
  • Schalotte, 1 mittlere
  • getrocknete gemahlene Steinpilze, 1 Esslöffel
  • Gemüse- oder Hühnerbrühe, 1 Liter
  • Sahne, 200 ml
  • Butter, 1-2 Esslöffel
  • Salz, Pfeffer
  •    
  • Milch, 200 ml
  • Thymian, 1 Teelöffel
  • grobes Meersalz, Prise
  1. Steinpilze putzen und 1/3 der Kleineren und Schönsten für die Einlage zur Seite legen. Anschliessend die Schalotte fein hacken.
  2. Restliche Pilze grob zerkleinern und in einer beschichtete Pfanne bei sehr stark Hitze vorerst ohne Fett braten, damit diese Feuchtigkeit verlieren und richtig Farbe bekommen. Dabei sollte die Pfanne möglichst groß sein, so dass die Pilze nicht übereinander liegen, sondern immer direkte Hitze erhalten. Die Flamme reduzieren, Steinpilzpulver darüber streuen, etwas Butter dazugeben, durchschwenken, die gehackte Schalotte unterheben und weitere 2-3 Minuten schmoren lassen. Das Ganze mit der Brühe ablöschen und auf die Hälfte bei milder Hitze einkochen lassen. Anschließend die Essenz durch ein feines Sieb geben und gut ausdrücken.
  3. Pilzfond und Sahne aufkochen und auf kleiner Flamme um 1/3 weiter reduzieren. Falls gewünscht kann die Suppe mit Stärke o.ä. zusätzlich noch etwas angedickt werden. Ich persönlich bevorzuge hier nur eine leicht cremige Variante.
  4. Die restlichen Pilze in Scheiben schneiden und ebenfalls bei großer Hitze in einer beschichteten Pfanne braten bis diese Farbe bekommen - anschließend mit etwas Butter durchschwenken und weitere 1-2 Minuten schmoren lassen.
  5. Die Thymianblättchen und Meersalz in einem Mörser fein zerreiben und zur Milch geben. 
  6. Milch erhitzen und mit einem Mixer, Pürierstab, Aufschäumer, etc. aufschäumen.
  7. Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken, in Tassen füllen, gebratene Pilze einlegen und mit dem thymianisierten Milchschaum krönen.

Samstag, 16. Oktober 2010

geschmortes Huhn mit dreierlei Trauben


Gerade noch war ich bei 30 Grad und erbarmungsloser Sonne im Nahen Osten unterwegs (demnächst davon mehr) - und kaum bin ich wieder daheim, erwartet mich hier das kalte und graue Wetter. Der Wind fegt die letzten bunten Blätter die Straßen entlang und zuhause läuft die Heizung auf Hochtouren. Schal und Mantel scheinen ab heute meine täglichen Begleiter zu sein. Dabei habe ich überhaupt keine Lust, mich vom Sommer zu verabschieden. Das es schon so richtig herbstelt, hatte ich fast vergessen.

Bei solch einem Wetter wächst unaufhörlich mein Appetit. Ich freue mich dann besonders auf leckere Schmorgerichte und herbstliches Gemüse. Huhn und ein guter Gewürztraminer sind hierfür ein ideales Paar, insbesondere wenn sich feine Sultanien und frische Traube dazugesellen. Ein intensives und cremiges Vergnügen, dass eigentlich nur etwas frisches Weißbrot oder gerösteten Kürbis benötigt, um vollkommen zu sein.

Der Wein stammt übrigens vom Weingut Andreas Männle aus Durbach im Badischen, einem meiner Haus- und Hoflieferanten.


  • geschmorte Hühnerschlegel mit dreierlei Trauben
  • für 2 Personen
  •    
  • Butterschmalz, 2 Esslöffel
  • Bio-Hühnerschlegel, 2 Stück
  • Knoblauchzehen, 4 Stück
  • Schalotten, 5 Stück
  • Sultaninen, 3 Esslöffel
  • kernlose helle Trauben, 3 Esslöffel
  • Gewürztraminer Spätlese trocken, 0,5 Liter
  • Sahne, 0,25 Liter
  • Pinienkerne, 2 Esslöffel
  • Thymian, 3 Zweiglein
  • Lorbeer, 1 Blatt
  • Salz, Pfeffer
  1. Die Hühnerschlegel salzen und peffern. Schalotten und Knoblauch schälen, sowie das Butterschmalz in einem großem Schmortopf mit Deckel stark erhitzen. 
  2. Das Fleisch von beiden Seiten für jeweils 2-3 Minuten im heißen Butterschmalz goldgelb anbraten. Die Schalotten und Knoblauch dazugeben und weitere 1-2 Minuten bei guter Hitze bei gelegentlichen rühren weiterschmoren, dann mit dem Wein ablöschen und Kräuter dazugeben.
  3. Das Ganze auf kleiner Hitze für 15 Minuten mit geschlossenem Deckel sanft garen. Danach die Sahne und Sultaninen dazugeben und für weitere 20-30 Minuten bei halbgeschlossenen Deckel weiterköcheln lassen.
  4. Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett goldbraun rösten.
  5. Die nicht mehr kochende Sauce abschmecken und die Trauben (ggf. halbiert) dazugeben und unterheben.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Achtung: "Post"-Räuber im Netz

Eigentlich bin ich ja im Urlaub und eigentlich will ich mich nicht aufregen, aber ich finde, wenn ein Food Blog ausschließlich Artikel anderer Blogs samt Fotos veröffentlicht, bin ich einfach sauer. Das geht definitiv zu weit - auch wenn ein kleiner Hinweis in Blog-Titel auf die Urheberrechte gegeben wird. Hier versucht scheinbar jemand Traffic zu generieren, um dann vielleicht irgendwann mal Geld damit
zu verdienen.

Ich empfehle jedem hier mal nachzuschauen, ob nicht auch dein Blog dabei ist:

http://wineandtomatoes.blogspot.com/

gefunden habe ich auf die Schnelle:

Kuriositätenladen
Engelsküche
butterbeidiefische
pauleskitchen
mestolo

aber allein im September waren es wohl über 200 abgekupferte Einträge :-/

...so und ich gehe jetzt ans Meer!
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