Vorfreude, schönste Freude, Freunde im Advent - die letzten Tage bis zum großen Fest vergehen schneller als ein Stück Butter in der Pfanne schmilzt. Gerade im Endspurt bis zu den Feiertagen überschlagen sich gern mal die Ereignisse. Wo bisher weihnachtliche Romantik regierte, verpufft diese nun endgültig in hektischer Betriebsamkeit. Die letzten Geschenke müssen noch besorgt werden. Die Bestellung für den Festtagsschmaus ist noch nicht beim Kaufmann und der Bräter versteckt sich immer noch auf dem verstaubten Dachboden. Dass man bei diesem Stress schnell etwas Wesentliches übersieht, verwundert da nicht. Da hilft auch keine Jauchzet - Frohlocket, wenn man plötzlich feststellt - es fehlt doch was... was war das noch gleich... achja ein BAUM!
Die alljährlich wiederkehrende Jagd nach der schönsten Tanne weit und breit nimmt dann seinen Lauf. Mutter, Vater, Kinder stürzen gemeinsam los, um an einem der einschlägig bekannten Handelsplätze im Schneetreiben ihr Glück aufs Spiel zu setzen. Eines ist klar:
1. solch wichtige Käufe können nur basisdemokratisch getätigt werden;
2. jede/r Mann/Frau zählt, wenn es darum geht die ergatterte Trophäe zu sichern und
3. gemeinsam gekauft heißt auch: hier wird nicht gemeckert!
Aber bereits der Zugang zu solcherlei umzäunten Gebieten stellt die willigen Käufer häufig vor größere Herausforderungen. Schon von weiten ist eine beachtliche Menschentraube auszumachen, die sich am Stand des Weihnachtsbaumhandelsvertreters zusammengerottet hat, scheinbar in der Absicht dem armen Mann den gar auszumachen. Jeder will schnellstmöglich die beste, die schönste und natürlich auch die günstigste Tanne ergattern. Es herrscht Krieg. Zwar geht es nicht um Leben oder Tod, aber beim Baumkauf hört die Freundschaft auf. Jedes Mittel ist erlaubt: da wird gern von älteren kampferprobten Damen der Hackenporsche zur Abwehr etwaigen Angreifern eingesetzt, Kinder rennen Ball spielend durch die engen Gassen und verwandeln so die ambitionierte Suche in einen wahren Hindernisparcour. Währenddessen drängelt sich der ungeliebte Nachbar mal eben von vorn nach hinten durch, um sich noch schnell die beste Qualität zu sichern. Höflichkeit hat hier keinen Platz, es gilt das Recht des Stärkeren...ähm... Cleveren. Hat die Familie diese Hürde irgendwann genommen und ist zum ersehnten Grün vorgedrungen, sieht man quasi den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Na, was soll es denn dieses Jahr so sein? Darf es eine Nordmanntanne, Zuckerhutfichte, sibirische Zirbelkiefer oder vielleicht eine kanadische Zwergpinie werden? Welche Farben wird bevorzugt: graublau, grünblau, grasgrün, silberblau oder gar mal was in mauve? Willst du es groß, klein, schlank, rund, üppig, stämmig oder gar füllig? Fragen, Fragen, Fragen... nur wer kennt die Antworten? Wehe wenn der Baum am Ende nicht ins Zimmer passt. Und mit Themen wie Farbe und Form überfordert man schnell jeden männlichen Artgenossen. Frauen wähnen sich am Rande des Nervenzusammenbruchs, wenn der Gatte die Tanne nur danach aussucht, ob diese in Christbaumständer passt. Männer hingegen verzweifeln, wenn ihre bessere Hälfte einen 4 Meter hohen Baum mit großen leuchtenden Augen anhimmelt. Jetzt muss man die Ruhe bewahren, tief durch Atmen und das Thema systematisch systemisch angehen. Hilfreich sind dabei Checklisten, wie man Sie heutzutage in jeder guten Frauenzeitschrift findet:
Baumkauf gemeinsam leicht gemacht - oder welcher Weihnachtsbaumtyp bin ich?
Die Traditionalistin / Der Traditionalist
Ein ordentlicher Baum muss es schon sein. Einheimisch, groß, grün und ordentlich gewaschen - schließlich ist Weihnachten und das auch nur einmal im Jahr! Gold und Rot bestimmen die Farbgebung und je nach gesellschaftlicher Herkunft darf es auch mal etwas Lametta sein. Die obligatorische Krippe wird natürlich nicht fehlen und handgezogene Wachskerzen sind Pflicht.
Die Minimalistin / Der Minimalist
Bei der Reduzierung auf das Wesentliche und stört bekanntlich jede Art von Schmuck und Kitsch. Künstlerisches oder Kunsthandwerkliches ist gerade noch so erlaubt. Wehe der Baum ist nicht ordentlich gegliedert oder gar schief. Der Minimalist greift auch gern zum Handwerkszeug, um solche Mängel ein für allemal zu beseitigen.
Die Dekorateurette / Der Dekorateur
Ein typischer Späterwerber - die Tanne spielt eine untergeordnete Rolle und dient mehr als Stützgerüst für die üppige Dekoration in den Farben der Saison. Da jedes Jahr neuer Kram angeschafft wird, kann das Schmücken in eine längere abendliche Veranstaltung ausarten. Der Dekorateur hat einen ausgeprägten guten Geschmack und verfügbar über eine ordentlich Portion Stil. Arrangements sind seine Stärke, d.h. man sollte sich schon mal auf schottisches Karo oder norwegische Elche in jeder nur denkbaren Variation einlassen können.
Die Umweltbewusste / Der Umweltbewusste
...wenn es überhaupt ein Baum sein muss - schließlich ist die CO2 Bilanz im Auge zu behalten, dann natürlich aus nachhaltigem Anbau und auf jeden Fall mit Zertifikat. Falls so etwas nicht aufzutreiben ist, kann es auch mal eine Tanne im Topf sein, die nach den Feiertagen in einer feierlichen Zeremonie in die Freiheit entlassen wird. Eingekauft wird nur beim Weihnachtsbaumbauern des Vertrauens und der darf sich maximal in einem Umkreis von 30 km Entfernung von der heimischen Scholle befinden. Die Dekoration pendelt zwischen Strohsternen und handgemachten Papierengeln aus Recyclingpapier. Es herrscht absolutes Lamettaverbot... wegen der Umweltbelastung.
Die Desorganisierte / Der Desorganisierte
Baumkauf in letzter Minute ist Ausdruck der Persönlichkeit. Der Desorganisierte ist der festen überzeugen, dass dem Thema viel zu viel Bedeutung zugemessen wird - immerhin ist der ganze Zauber nach drei Tagen schon wieder vorbei. Er ist ein typischer Spontankäufer - der Arbeitsweg ist seine präferiertes Jagdgebiet. Bei der Dekoration kommen gern, aus Ermangelung anderer Alternativen, auch mal artfremde Gegenstände wie Kugelschreiber o.ä. zum Einsatz.
Die Verweigerin / Der Verweigerer
Weihnachten ist doof und außerdem verreise ich sowieso jedes Jahr... ich brauche keinen Baum! Wenn ich es romantisch will, dann brenne ich einfach ein paar Teelichter runter.
Die Recyclerin / Der Recycler
Hier hat der Plastikbaum sein neues Zuhause gefunden. Jedes Jahr wird er nach dem Fest fein säuberlich zerlegt, in Seidenpapier eingeschlagen, um in der darauffolgenden Weihnachtszeit im neuen, alten Glanz wieder erstehen zu können. Der Recycler ist eher konservativ und kauft selten neuen Weihnachtsschmuck - auch das Lametta wir penibel aufbereitet und kommt jedes Jahr aufs Neue zum Einsatz. Hier werden auch gern die gesammelten Kerzenreste der vergangenen Saison zu weihnachtlichen Lichteraltären aufgearbeitet.
Die Modernin / Der Moderne
Die Gestaltung ist einfarbig, maximal zweifarbig. Elektrische Lichterketten kommen im passenden Ton, jedoch sparsam zum Einsatz. Der Modernist sieht sich klar als Gegenentwurf zum Traditionalist. Er verlässt gern ausgetretene Wege und grenzt sich auch im Kaufverhalten ab. Nadelgehölze zum Fest sind ein überholtes Konzept. Der Begriff einer Installation kann hier eine vollkommen neue Bedeutung erfahren.
Die alljährlich wiederkehrende Jagd nach der schönsten Tanne weit und breit nimmt dann seinen Lauf. Mutter, Vater, Kinder stürzen gemeinsam los, um an einem der einschlägig bekannten Handelsplätze im Schneetreiben ihr Glück aufs Spiel zu setzen. Eines ist klar:
1. solch wichtige Käufe können nur basisdemokratisch getätigt werden;
2. jede/r Mann/Frau zählt, wenn es darum geht die ergatterte Trophäe zu sichern und
3. gemeinsam gekauft heißt auch: hier wird nicht gemeckert!
Aber bereits der Zugang zu solcherlei umzäunten Gebieten stellt die willigen Käufer häufig vor größere Herausforderungen. Schon von weiten ist eine beachtliche Menschentraube auszumachen, die sich am Stand des Weihnachtsbaumhandelsvertreters zusammengerottet hat, scheinbar in der Absicht dem armen Mann den gar auszumachen. Jeder will schnellstmöglich die beste, die schönste und natürlich auch die günstigste Tanne ergattern. Es herrscht Krieg. Zwar geht es nicht um Leben oder Tod, aber beim Baumkauf hört die Freundschaft auf. Jedes Mittel ist erlaubt: da wird gern von älteren kampferprobten Damen der Hackenporsche zur Abwehr etwaigen Angreifern eingesetzt, Kinder rennen Ball spielend durch die engen Gassen und verwandeln so die ambitionierte Suche in einen wahren Hindernisparcour. Währenddessen drängelt sich der ungeliebte Nachbar mal eben von vorn nach hinten durch, um sich noch schnell die beste Qualität zu sichern. Höflichkeit hat hier keinen Platz, es gilt das Recht des Stärkeren...ähm... Cleveren. Hat die Familie diese Hürde irgendwann genommen und ist zum ersehnten Grün vorgedrungen, sieht man quasi den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Na, was soll es denn dieses Jahr so sein? Darf es eine Nordmanntanne, Zuckerhutfichte, sibirische Zirbelkiefer oder vielleicht eine kanadische Zwergpinie werden? Welche Farben wird bevorzugt: graublau, grünblau, grasgrün, silberblau oder gar mal was in mauve? Willst du es groß, klein, schlank, rund, üppig, stämmig oder gar füllig? Fragen, Fragen, Fragen... nur wer kennt die Antworten? Wehe wenn der Baum am Ende nicht ins Zimmer passt. Und mit Themen wie Farbe und Form überfordert man schnell jeden männlichen Artgenossen. Frauen wähnen sich am Rande des Nervenzusammenbruchs, wenn der Gatte die Tanne nur danach aussucht, ob diese in Christbaumständer passt. Männer hingegen verzweifeln, wenn ihre bessere Hälfte einen 4 Meter hohen Baum mit großen leuchtenden Augen anhimmelt. Jetzt muss man die Ruhe bewahren, tief durch Atmen und das Thema systematisch systemisch angehen. Hilfreich sind dabei Checklisten, wie man Sie heutzutage in jeder guten Frauenzeitschrift findet:
Baumkauf gemeinsam leicht gemacht - oder welcher Weihnachtsbaumtyp bin ich?
Die Traditionalistin / Der Traditionalist
Ein ordentlicher Baum muss es schon sein. Einheimisch, groß, grün und ordentlich gewaschen - schließlich ist Weihnachten und das auch nur einmal im Jahr! Gold und Rot bestimmen die Farbgebung und je nach gesellschaftlicher Herkunft darf es auch mal etwas Lametta sein. Die obligatorische Krippe wird natürlich nicht fehlen und handgezogene Wachskerzen sind Pflicht.
Die Minimalistin / Der Minimalist
Bei der Reduzierung auf das Wesentliche und stört bekanntlich jede Art von Schmuck und Kitsch. Künstlerisches oder Kunsthandwerkliches ist gerade noch so erlaubt. Wehe der Baum ist nicht ordentlich gegliedert oder gar schief. Der Minimalist greift auch gern zum Handwerkszeug, um solche Mängel ein für allemal zu beseitigen.
Die Dekorateurette / Der Dekorateur
Ein typischer Späterwerber - die Tanne spielt eine untergeordnete Rolle und dient mehr als Stützgerüst für die üppige Dekoration in den Farben der Saison. Da jedes Jahr neuer Kram angeschafft wird, kann das Schmücken in eine längere abendliche Veranstaltung ausarten. Der Dekorateur hat einen ausgeprägten guten Geschmack und verfügbar über eine ordentlich Portion Stil. Arrangements sind seine Stärke, d.h. man sollte sich schon mal auf schottisches Karo oder norwegische Elche in jeder nur denkbaren Variation einlassen können.
Die Umweltbewusste / Der Umweltbewusste
...wenn es überhaupt ein Baum sein muss - schließlich ist die CO2 Bilanz im Auge zu behalten, dann natürlich aus nachhaltigem Anbau und auf jeden Fall mit Zertifikat. Falls so etwas nicht aufzutreiben ist, kann es auch mal eine Tanne im Topf sein, die nach den Feiertagen in einer feierlichen Zeremonie in die Freiheit entlassen wird. Eingekauft wird nur beim Weihnachtsbaumbauern des Vertrauens und der darf sich maximal in einem Umkreis von 30 km Entfernung von der heimischen Scholle befinden. Die Dekoration pendelt zwischen Strohsternen und handgemachten Papierengeln aus Recyclingpapier. Es herrscht absolutes Lamettaverbot... wegen der Umweltbelastung.
Die Desorganisierte / Der Desorganisierte
Baumkauf in letzter Minute ist Ausdruck der Persönlichkeit. Der Desorganisierte ist der festen überzeugen, dass dem Thema viel zu viel Bedeutung zugemessen wird - immerhin ist der ganze Zauber nach drei Tagen schon wieder vorbei. Er ist ein typischer Spontankäufer - der Arbeitsweg ist seine präferiertes Jagdgebiet. Bei der Dekoration kommen gern, aus Ermangelung anderer Alternativen, auch mal artfremde Gegenstände wie Kugelschreiber o.ä. zum Einsatz.
Die Verweigerin / Der Verweigerer
Weihnachten ist doof und außerdem verreise ich sowieso jedes Jahr... ich brauche keinen Baum! Wenn ich es romantisch will, dann brenne ich einfach ein paar Teelichter runter.
Die Recyclerin / Der Recycler
Hier hat der Plastikbaum sein neues Zuhause gefunden. Jedes Jahr wird er nach dem Fest fein säuberlich zerlegt, in Seidenpapier eingeschlagen, um in der darauffolgenden Weihnachtszeit im neuen, alten Glanz wieder erstehen zu können. Der Recycler ist eher konservativ und kauft selten neuen Weihnachtsschmuck - auch das Lametta wir penibel aufbereitet und kommt jedes Jahr aufs Neue zum Einsatz. Hier werden auch gern die gesammelten Kerzenreste der vergangenen Saison zu weihnachtlichen Lichteraltären aufgearbeitet.
Die Modernin / Der Moderne
Die Gestaltung ist einfarbig, maximal zweifarbig. Elektrische Lichterketten kommen im passenden Ton, jedoch sparsam zum Einsatz. Der Modernist sieht sich klar als Gegenentwurf zum Traditionalist. Er verlässt gern ausgetretene Wege und grenzt sich auch im Kaufverhalten ab. Nadelgehölze zum Fest sind ein überholtes Konzept. Der Begriff einer Installation kann hier eine vollkommen neue Bedeutung erfahren.
P.S.: Eine kleine Anregung zum Festtagsschmaus findet ihr am Ende :-) Außerdem danke ich ganz herzlich dem 180 Grad Team für die Einladung zu diesem Adventskalender. Ich wünsche fröhliche Weihnachten und viel Spaß beim Tannenkauf.
- Granatapfelsorbet
- für ca. 1 Liter
- Granatapfelsaft,700 ml
- Glukosepulver, 50 g
- Zucker, 200 g
- Johannisbrotkernmehl, 3,5 g
- Granatapfel teilen, die Kerne herauslösen und in einem Sieb über einer tiefen Schüssel gut auspressen.
- 1 Esslöffel vom Zucker mit dem Glukosepulver und dem Johannisbrotkernmehl gut vermengen.
- Saft mit dem restlichen Zucker leicht erwärmen und dann das Gemisch schnell dazugeben, unterrühren und bis kurz unter den Siedepunkt erhitzen. Es sollten sich alle Zutaten aufgelöst haben. Der Sirup muss nun vollständig abkühlen und sollte mindestens 2 Stunden oder besser über Nacht im Kühlschrank reifen.
- Das Sorbet in der Eismaschine entsprechend Herstelleranleitung zubereiten.