Mein Gott! Ist es wirklich schon wieder soweit? Ich kann es fast nicht glauben - das 18. Türchen am 180 Grad Adventskalender öffnet sich und wir rasen mit gewaltigen Schritten auf das Fest zu. Dabei ist doch noch so viel zu erledigen und nur so wenig Zeit. Einkäufe abholen, Geschenke einpacken, eine Tanne aussuchen - da gerät man wahrlich ins Schwitzen.
Wie schön war doch der Advent, als ich noch ein kleiner Steppke war und mich hemmungslos der weihnachtlichen Vorfreude ohne jede Verantwortung hingeben konnte. Damals stieg die Spannung von Tag zu Tag. Jeden Morgen stürmte ich aufgeregt zu meinem selbstgebastelten Weihnachtskalender, fingerte mit Geschick aus den bunten Streichholzschachteln leckere Schokoladentäfelchen und zählte dabei mit vollem Mund, die noch verbleibenden Tage bis zum Fest. Eines war klar - die Zeit wollte und wollte einfach nicht vergehen. Meine liebe Mutter hatte große Mühe, mich mit ihren Plätzchen zu besänftigen. Werden sich wohl alle meine Wünsche erfüllen? Was gibt es Leckeres zu essen? Kommt dieses Jahr der Weihnachtsmann und was sage ich ihm nur, wenn er mich fragt, ob ich auch brav gewesen bin? Eigentlich glaubte ich nicht mehr an ihn - immerhin war ich ja schon 5. Jahre alt und richtig groß. Trotzdem war mir bei diesem Gedanken nicht ganz wohl. Am Mittag des 24. Dezembers wurde die Tür zum Wohnzimmer mit schweren Stoffen verhängt. Meine Mutter war nicht mehr zu sehen, auch rumpelte es hin und wieder merkwürdig hinter dem Vorhang. Wie gern hätte ich auch nur ein winzigen Blick hineinwerfen wollen, aber das war streng verboten. Erst am Nachmittag, als es allmählich dunkel wurde und ein Glöckchen läutete, durfte ich hinein. Das Zimmer war hell erleuchtet und weihnachtlich geschmückt. Kerzen brannten goldgelb am Baum. Es duftete würzig und frisch. Die Aufregung war gross und plötzlich klopfte es. Ich konnte es erst nicht glauben, aber tatsächlich - da stand der Weihnachtsmann in der Tür. Es wurde sehr still und feierlich, nur der Thomanerchor sang leise im Radio seine Lieder. Ich warf dem Mann einen nervösen Blick zu. Er war riesengroß und hat gewaltige Hände. Sein üppiger Bart umhüllt fast das ganzes Gesicht, so dass nur seine Nase und seine Augen zu erkennen waren. Ich hatte große Angst und hätte mich am liebsten hinter der Mutter verstecken, doch letztlich war jede Flucht zwecklos.
Da stand er nun mitten in unserer Stube, ich musste ihn begrüßen und sollte Rede und Antwort stehen. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht den leisesten Ton heraus bekam. Dabei hatte ich mir vorher alles so gut überlegt. Der Weihnachtsmann schaute mich streng und erwartungsvoll an, übte jedoch mit mir am Ende Nachsicht und ich bekam ein riesiges Paket überreicht. Darin war dann ein toller Tretroller in blau. Wahnsinn! Die Angst war im nu verflogen und erst mitten im Spiel bemerkte ich schliesslich, dass wir wieder allein waren. Später klingelte es an der Tür - es war der Vater, der gerade von der Arbeit kam. Endlich, dachte ich: Jetzt kann das Fest beginnen und Hunger hatte ich schließlich ja auch schon. Nur eines fand ich komisch - hatte der Weihnachtsmann vorhin nicht genau die gleichen Schuhe wie der Papa an? :-)
Das laute Klingeln der Eieruhr reisst mich abrupt aus meinen Erinnerungen. Oh mein Gott: das Gebäck muss aus dem Ofen! Frohe Weihnachten. Vielleicht findet auch ihr während der Feiertage etwas Zeit, um mit Freunden in Erinnerungen zu schwelgen und lacht dabei laut oder leise über die schönen Geschichten aus der Kindheit.
Happy Christmas!
Andreas
Wie schön war doch der Advent, als ich noch ein kleiner Steppke war und mich hemmungslos der weihnachtlichen Vorfreude ohne jede Verantwortung hingeben konnte. Damals stieg die Spannung von Tag zu Tag. Jeden Morgen stürmte ich aufgeregt zu meinem selbstgebastelten Weihnachtskalender, fingerte mit Geschick aus den bunten Streichholzschachteln leckere Schokoladentäfelchen und zählte dabei mit vollem Mund, die noch verbleibenden Tage bis zum Fest. Eines war klar - die Zeit wollte und wollte einfach nicht vergehen. Meine liebe Mutter hatte große Mühe, mich mit ihren Plätzchen zu besänftigen. Werden sich wohl alle meine Wünsche erfüllen? Was gibt es Leckeres zu essen? Kommt dieses Jahr der Weihnachtsmann und was sage ich ihm nur, wenn er mich fragt, ob ich auch brav gewesen bin? Eigentlich glaubte ich nicht mehr an ihn - immerhin war ich ja schon 5. Jahre alt und richtig groß. Trotzdem war mir bei diesem Gedanken nicht ganz wohl. Am Mittag des 24. Dezembers wurde die Tür zum Wohnzimmer mit schweren Stoffen verhängt. Meine Mutter war nicht mehr zu sehen, auch rumpelte es hin und wieder merkwürdig hinter dem Vorhang. Wie gern hätte ich auch nur ein winzigen Blick hineinwerfen wollen, aber das war streng verboten. Erst am Nachmittag, als es allmählich dunkel wurde und ein Glöckchen läutete, durfte ich hinein. Das Zimmer war hell erleuchtet und weihnachtlich geschmückt. Kerzen brannten goldgelb am Baum. Es duftete würzig und frisch. Die Aufregung war gross und plötzlich klopfte es. Ich konnte es erst nicht glauben, aber tatsächlich - da stand der Weihnachtsmann in der Tür. Es wurde sehr still und feierlich, nur der Thomanerchor sang leise im Radio seine Lieder. Ich warf dem Mann einen nervösen Blick zu. Er war riesengroß und hat gewaltige Hände. Sein üppiger Bart umhüllt fast das ganzes Gesicht, so dass nur seine Nase und seine Augen zu erkennen waren. Ich hatte große Angst und hätte mich am liebsten hinter der Mutter verstecken, doch letztlich war jede Flucht zwecklos.
Da stand er nun mitten in unserer Stube, ich musste ihn begrüßen und sollte Rede und Antwort stehen. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht den leisesten Ton heraus bekam. Dabei hatte ich mir vorher alles so gut überlegt. Der Weihnachtsmann schaute mich streng und erwartungsvoll an, übte jedoch mit mir am Ende Nachsicht und ich bekam ein riesiges Paket überreicht. Darin war dann ein toller Tretroller in blau. Wahnsinn! Die Angst war im nu verflogen und erst mitten im Spiel bemerkte ich schliesslich, dass wir wieder allein waren. Später klingelte es an der Tür - es war der Vater, der gerade von der Arbeit kam. Endlich, dachte ich: Jetzt kann das Fest beginnen und Hunger hatte ich schließlich ja auch schon. Nur eines fand ich komisch - hatte der Weihnachtsmann vorhin nicht genau die gleichen Schuhe wie der Papa an? :-)
Das laute Klingeln der Eieruhr reisst mich abrupt aus meinen Erinnerungen. Oh mein Gott: das Gebäck muss aus dem Ofen! Frohe Weihnachten. Vielleicht findet auch ihr während der Feiertage etwas Zeit, um mit Freunden in Erinnerungen zu schwelgen und lacht dabei laut oder leise über die schönen Geschichten aus der Kindheit.
Happy Christmas!
Andreas
- Lemon-Ginger-Shortbread
- frei nach Eline und Katharina Seiser
- für 1 Blech
- pomadige Butter, 300 g
- Puderzucker, 150 g
- Reismehl, 150 g
- Mehl Typ 405, 300 g
- Fleur de Sel, 6 g
- feingeriebene Schale von 2 Zitronen
- feingeriebener Ingwer, ca. 1 Daumenbreit
- Saft einer 1/2 Zitrone
- Ofen auf 150 Grad vorheizen - Keine Umluft.
- Das Meersalz mörsern und zusammen mit der Butter in einem Mixer mit den Knethaken verrühren.
- Puderzucker, Zitronenschale und Ingwer mit der Butter gut vermischen.
- Mehl und Reismehl sieben und zusammen mit dem Zitronensaft schrittweise zur Masse geben, dabei das Ganze mit dem Mixer zu Streusel verrühren. Es soll keine glatter Teig entstehen.
- Ein tiefes Blech mit Backpapier auslegen, die Brösel darauf verteilen, andrücken und mit dem Nudelholz gleichmäßig flach walzen. Dabei insbesondere die Ränder fest andrücken, damit es nachher nicht zu sehr krümelt.
- Teig mit einem scharfen Messer mit schmaler Klinge erst längs und dann quer vorschneiden.
- Das Ganze für ca. 1 Stunde im Ofen backen. Die Shortbreads sollen nur hellgelb werden - ggf. die Temperatur etwas drosseln.
- Shortbreads herausnehmen, 1 Minute abkühlen lassen und dann sofort an den noch sichtbaren Linien erneut mit dem Messer schneiden. Das Gebäck vom Blech heben und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Danach das Ganze schön verpacken und in einer Dose luftdicht aufbewahren.