Wer vielleicht in diesem Jahr eine Reise in das Baskenland plant, sollte sich vielleicht den 29. und 30. Oktober vormerken. Traditionell findet an diesem Wochenende im Örtchen Espelette, ca. 20 Kilometer vom mondänen Badeort Biarritz entfernt, die Fête du Piment statt. Die Gemeinde hat es inzwischen zu einer gewissen Berühmheit gebracht, da hier der baskische Chili "Piment d'Espelette" angebaut und verarbeitet wird. Das Dorf wird über und über mit Chilis geschmückt, überall werden Stände mit Produkte und kulinarischen Köstlichkeiten aufgebaut - ein absolutes Muss für jeden der Scharfes liebt. Seit dem das Gewürz im Jahr 2007 unter dem Schutz des französischen AOC Label gestellt wurde, ist sein Siegeszug kaum noch aufzuhalten und so erfreut sich das jährlich Fest auch einer stetig steigenden Beliebtheit.
Bis dahin hatten die Bauern der Region jedoch erhebliche Probleme sich gegen ihre spanischen Nachbarn zu behaupten, die ihre scharfen Schönheiten unter gleichen Namen, jedoch meist in schlechterer Qualität, vertrieben. Ein geschicktes Marketing und die besondere Qualität dieses Gewürzes - es zeichnet sich durch eine milde Schärfe und komplexe Aromen aus, sind sicherlich für die zunehmende Popularität verantwortlich. Besonders im deutschsprachigen Raum ist wohl die Nachfrage erheblich gestiegen. Da wundert es sicherlich nicht, dass einige Fans inzwischen sogar zur Selbstversorgung übergegangen sind. Die Sämlinge werden im Frühjahr auf der Fensterbank gezogen und die späteren Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten den ganzen über Sommer bis in den Herbst gepflegt und umsorgt, bis dann endlich geernet werden kann.
Falls man die Schoten nicht wie Eline selbst anbaut, empfehle ich direkt bei den Produzenten aus der Region zu bestellen oder wie gesagt mal selbst vorbei zu schauen. Dort erhält die/der ambitonierte Köchin/Koch ein faires Preis-Leistungsverhältnis und kann sogar ganze Chili erwerben. Hier einfach dem Link folgen.
P.S.: Übrigens ist der Preis bei Herrn Schuhbeck ca. 6 mal so hoch. Soviel dazu!
Ich war ja anfangs auch skeptisch ob der Modeerscheinung. Aber Geschmack und die milde Schärfe sind einfach klasse. Mittlerweile züchte ich auch selber. Lohnt sich :)
AntwortenLöschenTolles Foto, Andreas :)
@Toni: Tja, bei dir im Süden wird das auch was, aber hier im Norden werden die wohl nicht so richtig reif... wir haben meist schon Probleme mit normalen Paprika.
AntwortenLöschendann aber bitte nicht Piment d'Espelette Euer selbstgezogenes Zeug nennen, sonst gibt's nämlich ärger, ist eine AOC und die nehmens ganz genau! Und das auch zu recht, denn niemals werdet Ihr es so hinbekommen, wie dort im pays basque!
AntwortenLöschen"Ein geschicktes Marketing" ist für mich neben dem unwidersprochen feinem Geschmack der Hauptgrund des Erfolges. Eine Zeitlang wurde in den Blogs so viel G´schiss um das Gewürz gemacht, dass ich regelrecht overdosed war. Insofern finde ich den Selbstanbau besonders schön und auch Elines eigene Bezeichnung dafür.
AntwortenLöschenBolli,
AntwortenLöschenwarum so abfällig("selbstgezogenes Zeugs")? Andreas schreibt eine Hymne auf das baskische Piment,das sollte deinen ausgeprägten Nationalstolz doch freuen.
(Und ich werde jetzt nicht den schönen Blog von Andreas missbrauchen, um dir zu beweisen, dass das selbstgezogene Zeug 1A sein kann.)
@Bolli: AOC soll auch AOC bleiben.
AntwortenLöschen@Astrid: Ich war auch sehr lange ein "anonymer User" und wurde jetzt durch einen Artikel auf besagtes Fest aufmerksam, dass wollte ich mitteilen.
@Eline: Es gibt ja auch österreicherischen Safran und schwäbische Linsen von außerordentlicher Qualität, damit ist doch alles gesagt :-)