Mittwoch, 7. September 2011

Ende einer Saison

Mein Gott, soll es wirklich schon wieder soweit sein? Ich kann es einfach nicht glauben. Der Sommer zog im Eiltempo an mir vorbei, hat nicht mal ein wohliges Gefühl der Wärme auf meiner blassen Haut hinterlassen und macht sich ohne umzudrehen, einfach in Richtung Süden aus dem Staub. Das habe wir wirklich nicht verdienen. Ich möchte nicht schon jetzt die warmen Wollsocken herauskramen, auch will ich nicht schon am frühen Abend das Licht im Zimmer anmachen müssen und ich habe auch absolut keine Lust den geliebten Beeren und sonnenverwohnten Früchten auf wiedersehen zu sagen. Ich finde das alles ziemlich gemein und verweigere mich bis auf weiteres den doofen Herbstgefühlen. Stattdessen lasse ich es lieber ein letztes mal noch so richtig mit einem herrlichen Aprikosensorbet krachen:


 ...und das man aus den tollen Früchten auch noch wunderbare Marillenknödel, Tartes und Konfitüre herstellen kann,  dass versteht sich doch wohl von selbst.

P.S.: tolle Nocken zu zaubern ist wirklich eine Kunst, wenn jemand einen guten Tipp für mich parat hat, wäre ich wirklich dankbar. Ich bekomme es nie so super hin, wie in den Restaurants meiner Wahl.

  • Aprikosensorbet
  • für ca. 1 Liter   
  •    
  • reifste Aprikosen, 600 g
  • Zucker, 150 g
  • Glukosepulver, 60 g 
  • Wasser, 200 g
  • Johannisbrotkernmehl, 2-3 g
  • Marillenschnaps, 1-2 Esslöffel
  1. Aprikosen entkernen, vierteln und mit 60 g Wasser aufkochen und kurz garen lassen, bis Sie weich sind. Danach die Früchte sehr fein pürieren und wer will, kann sie auch noch durch ein Sieb streichen.
  2. 1 Esslöffel vom Zucker mit dem Glukosepulver und dem Johannisbrotkernmehl gut vermengen.
  3. Das Wasser mit dem restlichen Zucker leicht erwärmen und dann das Gemisch schnell dazugeben, unterrühren und bis kurz unter den Siedepunkt erhitzen. Es sollten sich alle Zutaten aufgelöst haben. Der Sirup muss nun vollständig abkühlen, wird dann mit dem Püree gut vermengt und sollte mindestens 2 Stunden oder besser über Nacht im Kühlschrank reifen.
  4. Das Sorbet in der Eismaschine entsprechend Herstelleranleitung zubereiten.
Kleiner Hinweis: Durch die Verwendung von Glukosepulver wird verhindert, dass sich Eiskristalle bilden und so behält das Sorbet seine schöne Konsistenz. Das Bindemittel ist natürlich optional, jedoch verwende ich diese winzige Menge gern, denn dadurch fließt das Dessert nicht so schnell auf dem Teller weg.


11 Kommentare:

  1. Dafür, dass du das nicht so richtig hinkriegst sieht´s aber schon ganz schön gut aus! Aber ich weiß, was du meinst. Neulich hab ich mir mal ein Päckchen Isomalt gekauft, mit der Vorstellung mit ein bisschen Übung nette Sachen daraus herstellen zu können. Jetzt hab ich gelernt, dass selbst ausgelernte Pâtissier Kurse dafür besuchen...

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  2. Woher hast du jetzt noch Marillen?

    Nocken (die deine ist doch schön genug!): mit 2 leicht erwärmten Esslöffeln geht es wohl immer noch am besten und das Eis soll auch die richtige Konsistenz haben, nicht zu hart und nicht zu weich. wenn ich viele Gäste habe, friere ich die fertigen Nocken einzeln auf einer Platte wieder ein, das spart Servierstress.

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  3. Also bei dem Bild läuft mir mal richtig das Wasser im Mund zusammen...

    LG

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  4. Blogger-Noetik! :)
    Bei mir gibt es heute ebenfalls Eis und der sich davonschleichende Sommer macht mir die gleichen Gefühle.

    Zur Nocke:
    Alter, relativ großer Esslöffel. Alt deswegen, weil früher die Löffel größer waren als das moderne Zeugs. ;)
    Den Löffel mit einer Hand anwärmen, dann über die Oberfläche des Eises streichen. Weil der Löffel leicht warm ist, löst es sich dann leicht heraus. Üben üben üben! :)

    So wurde es mir von einem Spitzenkoch jedenfalls beigebracht.

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  5. Wow - das sieht echt sehr lecker aus.
    Ich bin ein großer Sorbet-Fan. Mein lieblingsdessert in meinen berliner Stamm-Restaurants.
    Ich habe vor einigen Tagen auch etwas anderes sehr Interessantes gefunden.
    Erstklassige Barkeeper die unter anderem tolle Shows bieten und super Cocktails machen.
    http://cms.barcatering-berlin.de/show/

    Grüße vom ScoutConcierge

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  7. Ich suche bei mir in Brandenburg, seit etwa zwei Wochen Aprikosen und es gibt keine mehr...

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  8. @Alex: ich glaube auch, dass es viel Übung bedeutet, um es wirklich gut aussehen zu lassen.

    @Eline: Das werde ich demnächst mal versuchen, in der Hektik zur Beschickung einer größeren Anzahl von Gästen, wird das nie so gut.

    @Astrid: ich verwende auch meine "Alten" Löffel, wegen der besseren Form. Die Vorgehensweise ist mir im Prinzip so auch bekannt, aber es ist doch auch eine Frage der Übung und wie ich festgestellt habe, eine Frage der Temperatur. Eis sollte nun mal eher bei -11 Grad kühlen um eine gute Konsistenz zu erhalten, aber dass ist im Eisfach nicht möglich.

    @Manu: Serviette nicht vergessen :-)

    @Bolli: du Glückliche!

    @Lebensmensch: Hier im Hamburg kann man vereinzelt noch welche finden, aber ich gebe zu, mein Eis habe ich auch schon vor 2 Wochen gemacht.

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  9. Statt Glukosepulver kannst du auch den selbtsgemachten Invertzucker (nach Eline) hernehmen.
    Schönes Foto hast du gemacht. Da wird J. aber mal ganz zufrieden gewesen sein, oder?

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  10. Ich nehm beim Sorbet auch Invertzucker oder Glucosepulver. Vorallem wenn das Sorbet ein paar Tage in der TK-Truhe liegt.

    Bei uns kommt dieses Wochenende der Sommer noch mal richtig zurück, da brauch ich auf jeden Fall ein Sorbet :)

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