Momentan ist mein großer Schmortopf ständig unter Feuer - irgendwie muss das wohl am Wetter liegen. Neulich erst simmerte hier noch das Boeuf Bourguignon für 8 hungrige Gäste stundenlang im Rohr vor sich hin und heute schon wieder ein leckeres Perlhuhn nach normannischer Art. Die Idee zu diesem Gericht entstand beim Lesen des französischen Kochbuchs "Die Kultur der französischen Küche" von Robert Freson. Der wunderbare Band nimmt den Leser auf eine Reise durch 14 verschiedene Provinzen unseres Nachbarlandes mit. Man begegnet der regionale Küche mit ihren typischen Alltagsgerichten und natürlich auch vielen Spezialitäten. Ich blättere mich derzeit mit viel Vergnügen durch diesen großen Wälzer. Er ist nur so gespickt mit kleinen Ankedoten, interessanten Hintergrundinformationen und verführt dazu auch noch mit tollen Landschafts- und Portraitaufnahmen. Selbst das Foodstyling hat mich begeistern, auch wenn es natürlich überhaupt nicht dem heutigen Zeitgeist entspricht. Für mich ist das Buch eine späte und eher zufällige Entdeckung, da das Werk inzwischen fast genauso alt ist wie ich selbst :-).
Aber ich schweife schon wieder ab und dabei wollte ich eigentlich nicht über das Alter, sondern von einem Huhn schreiben. Das ursprüngliche Rezept war eigentlich für Schweinekotletts gedacht, aber das hat mich natürlich nicht davon abgehalten stattdessen eine flambiertes Perlhuhn zu kochen. Es dreht sich dabei oder darin alles um den Apfel - gebraten, gedünst oder veredelt als Cidre und Calvados. Schnell, fein und lecker.
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- normannisches Perlhuhn
- für 2-3 Personen
- Perlhuhn, 1 ganzes
- aromatisch-säuerliche Äpfel z.B. Boskop, 4 Stück
- Calvados, 150 ml
- Cidre trocken, 3/4 Flasche
- Creme fraîche, 2-3 Esslöffel
- Rosmarin, 2 Zweige
- Zucker, Salz, Pfeffer
- Butterschmalz
- Backofen auf 180 Grad vorheizen
- Perlhuhn waschen, trocken tupfen, innen und außen gut salzen und pfeffern. Das Geflügel mit dem Rosmarin füllen und die Öffnungen mit Holzspiessen verschließen.
- Äpfel schälen und in dicke Scheiben schneiden
- Butterschmalz in einem feuerfesten Bräter erhitzen, das Perlhuhn hineingeben und rundherum kurz anbraten und mit der Hälfte des Calvados flambieren.
- Die Hälfte der Apfelscheiben, den Cidre und Calvados zum Geflügel geben und für 40-50 Minuten mit geschlossenem Deckel im Ofen butterzart braten.
- Das Saucenpüree im Bräter aufrühren, mit etwas Zucker, Salz, Pfeffer und Creme fraiche abschmecken und nochmal kurz köcheln lassen.
- Restliche Apfelscheiben in heißem Butterschmalz braten und dazu servieren.
Ich habe gerade einen Kommentar zu deinen Birnen abgegeben, da schwups, kommt schon das nächste Rezept, wie aus Zauberhand und noch dazu sowas Feines! Ich hab Hunger!!!!
AntwortenLöschenDas sieht herrlich aus! Ich habe ja kürzlich etwas ähnliches mit Hähnchen gemacht, aber Perlhuhn ist natürlich noch einmal eine andere Klasse :-)
AntwortenLöschenhttp://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2010/10/poulet-vall%C3%A9e-dauge-%C3%A0-ma-fa%C3%A7on-huhn-im-schmortopf-mit-schalotten-und-%C3%A4pfeln.html
@TFK: na hoffentlich gibt/gab es etwas anständiges zu essen :-)
AntwortenLöschen@Petra: schönes Rezept: Hühner wollen unbedingt in den Topf.
it Schweinefilet hab ichs schon sehr oft gemacht, die idee, ein ganzes Perlhuhn zu rekrutieren, gefällt mir.
AntwortenLöschenwunderbares Huhn! Perlhuhn kommt bei uns immer häufiger auf den Tisch, ich habe eine gute Quelle aus der Rhön.
AntwortenLöschenVor Jahren habe ich mal einen Kapaun in Calvadosrahm gemacht, war auch ´n Knüller.
Ebenso zu empfehlen ein Rezept von "mipi", HIER von mir nachgekocht.
Heute nachgekocht und mein Freund, geborener Normanne, hat Finger, Kochtopf und Teller abgeschleckt. Ich glaube, das heisst auf normannisch lecker.
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